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Czermna - Skulls-Chapel
Poland

Geschichte:

Das Dorf Czermna wird erstmals 1354 in den Konfirmationsbüchern des Erzbistums Prag erwähnt, zu dessen Sprengel es gehörte. In diesem Jahr wurde der Pfarrer von Machau durch den (namentlich nicht bekannten) Pfarrer von Czermna in sein Amt eingeführt. Aus der Tatsache, dass der Ort schon eine Kirche und einen Pfarrer besaß, kann geschlossen werden, dass er zu dieser Zeit eine regionale Bedeutung hatte und seine Gründung vermutlich in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts erfolgte. Er gehörte zum kirchlichen Dekanat Dobruška in Ostböhmen.

Tscherbeney unterstand seit der frühesten Zeit der Herrschaft Náchod in Böhmen. Es bestand aus zwei Lehnsgütern, die zumeist dem Adersbacher Zweig der Adelsfamilie Berka von Dubá gehörten. Die Präsentation der Pfarrer erfolgte deshalb auch meistens durch zwei Patrone: 1364 präsentierten Johann und Zawisch von Adersbach einen Johannes, 1378 Johann von Dubá und Leo von Adersbach den Ulrich von Rychmberk, 1401 der neue Besitzer der Herrschaft Nachod, Jetřich (Dietrich) von Janowitz den Przibisko von Cowacz, dem 1404 Wenzel, Sohn des Paulus von Nachod folgte. Während der Hussitenkriege erlosch die Pfarrei, und vermutlich haben in dieser Zeit auch die Adersbacher ihre Tscherbeneyer Lehensanteile verloren. Nachdem die Herrschaft Nachod 1415 an Boček II. von Podiebrad übergegangen war, waren die nachfolgenden Besitzer von Tscherbeney zumeist die Burggrafen von Nachod:

Das erste Lehnsgut gehörte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts einem Ernst Krawa, dem Georg von Všestar folgte, von dem es auf dessen Söhne Rafuš und Alexius von Všestar überging. Ihnen folgte 1477 der Burggraf Simon Sudlitz von Žernov, in dessen Familie das Lehnsgut bis 1525 blieb. In diesem Jahre kam es an Tobias Slanský von Doubrawitz, der seit 1515 ebenfalls das Burggrafenamt bekleidete. Von 1494 bis 1601 war das Dorf Passendorf mit diesem Lehngut verbunden.

Das zweite Lehnsgut gehörte seit 1447 den Nachkommen des Tamchyn von Doubrawitz und war 1485 im Besitz des Nachoder Hauptmanns Wenzel Vrtimak von Rokytník, dem Rafuš von Všestar folgte. Dieser verkaufte sein Tscherbeneyer Gut 1496 dem sächsischen Adligen Hildebrand von Kauffung, der 1497/98 starb[1]. Herzog Heinrich d. Ä. hatte den Verkauf bereits am 6. April 1496 auf dem Glatzer Schloss genehmigt und zugleich eingewilligt, dass dieses Gut von der Herrschaft Nachod gelöst und der Herrschaft Hummel eingegliedert wird. Da das erste Lehnsgut vermutlich schon 1477 an die Hummelherrschaft gelangt war, gehörte somit ab 1496 ganz Tscherbeney zu ihr.

Im 16. Jahrhundert erwarben Tscherbeney die protestantischen Herren von Stubenberg, die es ihrer Herrschaft Neustadt an der Mettau eingliederten. Da die Untertanen die Religion ihrer Herrschaft annehmen mussten, diente die Kirche von Tscherbeney, das seit dieser Zeit als Deutsch-Tscherbeney bezeichnet wurde, nunmehr als evangelisches Gotteshaus.

Nach der Schlacht am Weißen Berge wurden die Stubenberger wegen ihrer Beteiligung am Böhmischen Ständeaufstand enteignet. Ihre Besitzungen gingen für kurze Zeit an Albrecht Wallenstein, der sie seinem Schwager Trczka verkaufte. Dieser gründete auf Tscherbeneyer Fluren das spätere „Bad Kudowa“ (Chudoba), dessen Sauerbrunnen seit 1580 bekannt waren. Nach 1622 kam es auch in der Grafschaft Glatz zu einer umfassenden Rekatholisierung und Tscherbeney wurde Filialkirche der katholischen Pfarrei Neustadt an der Mettau. Nach Adam Erdmann Trczkas Tod 1634 in Eger wurde der kaiserliche Feldmarschall Walter Leslie Besitzer von Neustadt und damit auch von Tscherbeney. Nach der Berní rula von 1653 bestand Tscherbeney damals aus 10 Bauern, drei Chalupnern und 21 Gärtnern. Die Kontribution wurde an die Grafschaft Glatz abgeführt.

1664 kam Tscherbeney wegen seiner kirchlichen Zugehörigkeit zu Neustadt an das im Zuge der Gegenreformation neu gegründete Bistum Königgrätz. Im selben Jahr wurde das älteste Tscherbeneyer Kirchenbuch mit Tauf- und Sterbematrikeln angelegt. Der Königgrätzer Bischof Johann Joseph Wratislaw von Mitrowitz erhob 1738 Tscherbeney wieder zu einer selbständigen Pfarrei, zu der auch die Ortschaften Kudowa mit Blasewey, Straußeney mit Bukowine, Jakubowitz und die böhmischen Dörfer Žďárky und Malá Čermná gehörten. Nachdem die Grafschaft Glatz nach dem Hubertusburger Frieden 1763 endgültig an Preußen kam, wurden zwei Jahre später auch die kirchlichen Verhältnisse den politischen Grenzen angepasst. Tscherbeney wurde aus dem Bistum Königgrätz ausgegliedert und dem Dekanat Glatz zugewiesen. Damit gehörte es ab diesem Zeitpunkt wiederum zum Erzbistum Prag. Im Jahre 1780 wurden die ebenfalls in der Grafschaft Glatz liegenden Dörfer Schlaney und Brzesowie, die bis dahin zur Pfarrei St. Laurentius in Nachod gehörten, der Pfarrei Tscherbeney zugewiesen und die Dörfer Ždarky und Malá Čermná in die böhmische Pfarrei Hronov umgegliedert.

1785 verkauften die Grafen Leslie die Gutsherrschaft Tscherbeney an Michael von Stillfried auf Neurode. Während der Napoleonischen Kriege wohnte vom 9. bis 29. Juni 1813 Friedrich Wilhelm III. im Tscherbeneyer Pfarrhaus. Unter Mitwirkung von August Neidhardt von Gneisenau und Ernst Moritz Arndt führte er hier vorbereitende Gespräche für das antinapoleonische Militärbündnis mit Russland und Österreich und nahm zeitweise auch an den Verhandlungen auf Schloss Opočno teil.

1819 erwarben die Brüder Adolf Sigismund († 1847) und Friedrich Wilhelm von Götzen d. J die Herrschaft Tscherbeney. Da beide ohne Nachkommen starben, erbte deren Neffe Anton Graf von Magnis die Besitzungen. Er verkaufte den Besitz bald weiter, und es folgten in kurzen Abständen verschiedene Eigentümer. 1873 teilte Freiherr von Otterstedt die Herrschaft in zwei Teile, wobei er das Gebiet von Kudowa für sich behielt und den Anteil Tscherbeney verkaufte.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1937 Tscherbeney in Grenzeck umbenannt. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Tscherbeney/Grenzeck 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde zunächst in Czerwone und später in Czermna umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde zum größten Teil vertrieben. Schon vorher waren zahlreiche Bewohner über die nahe Grenze in die Tschechoslowakei geflohen. Die neuen Siedler waren ihrerseits zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. In den 1950er Jahren wurde Czermna nach Kudowa-Zdrój eingemeindet.

1993 wurde von Einwohnern von Czermna, von Tschechen aus Hronov, Žďárky und Malá Čermná sowie von Deutschen aus Aachen ein Projekt zur Völkerverständigung und -begegnung begonnen. Aus dieser Initiative entstanden 1994 die Jugendbegegnungsstätte „Marzanka“ und 1999 das „Denkmal der drei Kulturen“.

Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Czermna

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Copyright: H.J.Weber
Type: Spherical
Resolution: 9552x4776
Taken: 07/07/2011
送信日: 18/07/2011
Published: 18/07/2011
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Tags: churches; architecture
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